Was du ererbt von deinen Vätern…..
Hallo Klardenker,
„Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“
Welch schöner Ausspruch von Goethes Faust (inTeil1 von 1808) – voller Weisheit und bis heute gültig.
Das setzt voraus, dass wir überhaupt ermessen, was die Väter und Mütter dieses Landes in den vergangenen Jahrzehnten geleistet haben – nach bestem Wissen, mit Fleiß und Visionen für die Gestaltung der Zukunft – für sich und ihre Nachfahren.
Natürlich braucht es dann auch noch den Willen der Nachfolger, Bewährtes zu schätzen, weiter zu entwickeln und in die Zukunft zu führen. Das scheint mir im Moment oft schwierig, da ich eher ein Gegeneinander der Generationen erlebe. Sicherlich liegt dafür die Hauptursache in der medial aufgepuschten Gemütsverfassung aller Beteiligten. An die Stelle von Meinungsaustausch zu aktuellen ökologischen Disputen ist gegenseitige Beschuldigung getreten, was Vorurteile schürt und eine wirkliche Auseinandersetzung erschwert. Man muss sich schon in die Themen vertiefen und wird feststellen, dass auch Experten wieder sehr konträrer Meinung sind. Das hatten wir doch eben genauso bei der C-Thematik.
Hier passt mal wieder ein Zitat von Einstein:
„Je größer das Wissen, desto kleiner das Ego. Je kleiner das Wissen, desto größer das Ego.“
Zu verbessern gibt es eine Menge, um den Zustand unseres Planeten zu vebessern. Schon bei meiner täglichen Hunderunde durch den Wald, kann ich jeden Tag neuen Müll aufsammeln – das hat entschieden zugenommen.
Wir wurden über Jahrzehnte hinweg zu Konsumenten erzogen und haben das zu einem großen Teil nur all zu leicht und gerne angenommen. Ist etwas nicht mehr modern – weg damit. Da geht es dem Handy, das eben noch der Renner und heiß begehrt war nicht anders als Klamotten, Schuhen, Autos, Möbeln u.s.w.…. Es wird aber auch nicht Halt davor gemacht, Menschen weg zu schieben und, ganz besonders verwerflich, Tiere werden ausgesetzt oder ins Heim abgeschoben. Der Spaß mit ihnen im Homeoffice der letzten Jahre ist vorbei. Nun, wieder im „alten“ Alltag angekommen, werden sie oft als anstrengend und unbequem bewertet. Die Tierheime bersten gerade und freuen sich über jeden Interessenten und Helfer.
Der Umgang mit Lebewesen, der Natur und auch mit Sachen ist ein Ausdruck der bewussten Verantwortung für das eigene Handeln. Besser ist wohl die Formulierung – sie ist heute Ausdruck der offensichtlich absoluten Verantwortungslosigkeit. Die Mischung aus Arroganz, Dummheit und Geldgier hat uns zum heutigen Stand gebracht. Der Gipfel ist eine politische Führung durch lebensferne und arbeitsscheue Leute (ich meine echte körperliche Arbeit), denen es größtenteils an Wissen und echter menschlicher Bildung fehlt.
Ich möchte an dieser Stelle das wunderbare Gespräch mit Gabriele Gysi empfehlen:
Für das einstehen was man tut und sagt, ist bestimmt nicht immer der bequemste Weg und es gehört schon eine Portion Selbstbewusstsein dazu. Es gibt aber auch Menschen, die den Mut aufbringen und nicht nur für sich, sondern auch andere Verantwortung übernehmen. So hat sich der gesamte Mittelstand, die Säule unseres Wohlstandes, entwickelt.
Der Spruch: “Denn sie wissen nicht was sie tun“ kann hier nicht als Entschuldigung dienen. Sie wissen was sie tun! Und sollte es bei manchem der aktuellen Politiker mal nicht so gewesen sein, so sollten die erschreckenden Ergebnisse der Fehlentscheidungen längst wahrgenommen sein und eine Veränderung im Verhalten bewirken. Aber woher soll das kommen, wenn man doch so weit entfernt vom Leben und den Sorgen der Bevölkerung in seiner Blase existiert.
Frau Wagenknecht gehört für mich zu den Vertretern, die nicht nur eine eigene Meinung hat, sondern diese auch stets vertreten hat und das auch gegen jeden Widerstand aus den eigenen Parteireihen.
Direkt nach „ihrer“ Friedensdemo sagte der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai:
„Die Linkspartei ist eine strategische Machtreserve und Option für SPD und Grüne. Damit muss jetzt Schluss sein.
Es braucht eine Brandmauer zu den linken Putinfreunden. Eine Brandmauer wie sie ja auch jede Zusammenarbeit mit der AfD verhindert…..“
Wer solche Aussagen öffentlich tätigt, zeigt nur, dass er ein Vertreter der Demokratiefeinde im Parlament ist.
Nach der letzten Wahl in Berlin lief in den Tagesthemen der Kommentar, dass man nicht dafür sei, dass die stimmenstärkste Partei anführt, weil man sonst ja damit rechnen müsste, dass die AfD mal einen Landesfürsten stellt. Und das könne ja wohl nicht sein….
Grün ist nun zum zweiten Mal an einer Regierung und zum zweiten Mal an einem Krieg beteiligt. Neue Schimpfwörter werden installiert – Friedensschwurbler und Lumpenpazifisten. Eine Schande!
Einen Frieden und ein friedliches Europa kann es nur mit Russland geben!
Natürlich müssen die Sicherheitsinteressen aller Beteiligten berücksichtigt werden. Schwere Waffen in ein Kriegsgebiet zu schicken, heißt, das Sterben zu verlängern und die eigene Landessicherheit aufs Spiel zu setzen.
Schon aufgrund unserer Historie sollte sich Deutschland für Frieden stark machen.
Wir dulden eine Sonderausgabe von 100 Milliarden für die Aufrüstung, während wir unter der Selbstkasteiung stöhnen. Es klemmt an allen Ecken und Enden. Die Kassen leeren sich – alle – private und staatliche. Wir zahlen brav alle Bußgelder – denn Buße tun, dass hat man uns gelehrt. Noch nie wurden so viel Blitzer aufgestellt……
Da kommt die folgende Meldung gerade recht:
2022 ist der Handelsüberschuss um 68% gestiegen – d.h. um 331 Milliarden gestiegen – in Russland!
Wäre es nicht so ernst, könnte man lachen.
Dafür dürfen Schaffner in der DB nun endlich auch als Männer-innen Frauenkleider tragen.
Das ist genauso würdevoll und Achtung gebietend wie am Boden knieende Polizisten in Uniform, die mit kleinem Spachtel und Lösungsmittel Klebekinder vom Asphalt kratzen. Die Reihe der Absurditäten ist lang und scheint nicht abzureißen. Häuptling Habeck erklärt den Ureinwohnern Brasiliens, dass der deutsche Wald vor langer Zeit falschen Handelns zum Opfer gefallen sei – tröstlich, dass es nicht so ist. Noch bedeckt der Wald ein Drittel der Landesfläche. Aber – für ein Windrad müssen 0,8 bis 1 Hektar unserer Waldfläche gerodet werden. Noch werden die Rotorblätter aus tropischem Balsaholz hergestellt und dafür fallen Bäume des Regenwaldes vor allem in Equador, das Hauptexporteur mit fast 90% Weltmarktanteil ist.
Aber mit solcher Doppelmoral lässt es sich prima leben – wie sagt Frau Neubauer neulich in die Kamera:
“Lieber eine Doppelmoral als gar keine.“
All die Klebeaktionen sorgen für gewaltigen Schaden und eine zusätzliche Belastung der Umwelt, aber das passt schon – so doppelmoralisch gesehen.
Und wieviel ökologischen Schaden verursachen wohl all die kriegerischen Handlungen?
Übrigens – es kommen immer noch die Hälfte aller weltweiten Emissionen aus China, Indien und den USA.
Ca. 2% machen die deutschen Emissionen aus – das soll nicht bedeuten, dass wir nicht etwas tun können und sollten – nur die Welt retten wir nicht.
Im Moment wird in den Medien ständig von Kipppunkten gesprochen – beim Klima, bei den Finanzmärkten, im Gesundheitswesen, in der gesellschaftlichen Entwicklung, der Stimmung, der Kriminalität……
Ein Begriff, der noch mehr Sorge und Aufmerksamkeit bereiten soll – oder kurz gesagt, Angst machen soll.
Selbst der UN-Klimarat riet beim Treffen im Februar davon ab, ständig diese Bezeichnung zu verwenden und sprach sich gegen Endzeit-Theatralik aus. Bjorn Stevens, Leiter der Abteilung „Atmosphäre im Erdsystem“ am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, hält den Terminus Kipppunkt selbst für trügerisch – da damit eine abrupte globale Klimaveränderung assoziiert werde. Phänomene könnten zwar nicht ausgeschlossen werden, doch es gebe ungenügende Evidenz und Mangel an Daten. Klimaforscher Jochen Marotzke, der am gleichen Institut die Abteilung „Ozean im Erdsystem“ verantwortet, antwortet auf die Frage, welcher Kipppunkt ihm am meisten Sorge bereite, kurz und klar: „keiner.“ Das Wissen über Kipppunkte gleicht einer Fata Morgana“, schreibt auch Axel Bojanowski von „Die Welt“, der sich diesem Thema in einem ausführlichen Beitrag widmet. „Je näher man sie betrachtet, desto weniger bleibt von ihnen übrig“.
Zu den Demonstrationen in Lützerath twitterte die Grünen-Politikerin Kathrin Henneberger: Global sind wir dabei, die Klima-Kipppunkte zu überschreiten.“
Immer noch eins drauf – als Reaktion kann Resignation und Gleichgültigkeit folgen – oder eine tiefere Depression. Beides ist nicht hilfreich. Hinzu kommt, dass die Mehrheit der Bevölkerung gerade in direkten finanziellen Nöten steckt. Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) bereits Ende September 2022, dass sich zu diesem Zeitpunkt schon 60 Prozent der Bevölkerung beim Einkaufen einschränkt.
„ Knapp die Hälfte der Deutschen versuchen, preiswerter einzukaufen, ein Drittel der Befragten ersetzt dazu Markenprodukte durch günstigere Handelsmarken. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) nutzen Rabattaktionen und 41 Prozent wählen den Discounter statt des Supermarktes. 29% kaufen zudem insgesamt weniger ein als zuvor. Der Umfrage zufolge versucht rund Dann natürlich Strom sparen. LED-Leuchtmittel werden zurzeit gern gekauft. Gasheizungen und Gasöfen werden nur noch auf unterster Stufe gefahren, zwei Pullover und eine lange Unterhose halten auch warm. Der Gasherd wird nicht mehr jeden Tag für ein warmes Mahl angezündet. Ein Butterbrot tut’s auch.“
Allgemein erleben wir eine große Unsicherheit und den stillen Rückzug ins Private. Wer das Geld zusammen zu halten muss, hält sich auch von kulturellem Erleben, von gemeinsamen Restaurantbesuchen etc. fern. Deutlich werden die Sparmaßnahmen auch gerade in den Reisebüros – die Sommerurlaubsplanung muss in diesem Jahr oft anders aussehen. Psychologen und Soziologen haben dafür auch prompt einen neuen Begriff gefunden – Quiet Quitting. Auf jeden Fall ist diese Entwicklung sehr bedenklich und nicht gut für das soziale Gefüge – auch, wenn die Sorgen und Bedenken nur all zu verständlich sind.
Wie sicher ist unser Geld? Tichys Einblick Talk mit Markus Krall, Hans-Jürgen Völz und Florian Homm
Als Einzelner fühlt man sich kleiner und hilfloser – Gemeinschaft macht stark. Die Angst vor der C-Krankheit ist im Moment etwas in den Hintergrund getreten. Ganz verschwunden ist sie nicht. Meine Nachbarin bleibt bis heute auf Abstand, wenn wir miteinander sprechen – der Gedanke „bloß nicht anstecken“ wird durch ihre ganze Köperhaltung deutlich. Ob das je wieder ganz verschwinden wird? Die „Macht über die Köpfe“ ist schon recht stark spürbar. Menschenwürdiges Leben kann nur aus dem eigenen Denken und Tun existieren – im Rahmen gegenseitiger Achtung des Andersdenkenden und im Einklang mit der Natur. Es bleibt nur, die eigenen Gemeinschaften zu pflegen und zu fördern. Das folgende Gespräch ist so klar wie wohltuend.
Wir haben einen kleinen Garten und in ihm stehen vier große Bäume, die eigentlich dort nicht hingehören, so dominant sind sie. Nach fast fünfzig Jahren sind sie weithin sichtbar und prägen das Bild unserer Gegend.
Hätten mein Opa und mein Papa diese Bäume nicht gesetzt, gäbe es sie nicht und würden uns heute in den heißen Sommern keinen Schatten spenden.
Auch das Leben der Beiden war nicht wirklich leicht. Jeder hatte seine Herausforderungen – allem voran den Mut zu finden, nach dem Krieg neu anzufangen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass wir im Wartesaal der Apokalypsen ausharren. Die ständige Bedrohung mit Katastrophenszenarien kostet die Gesundheit und den Verstand.
Ich wünsche uns, dass wir den Blick wieder schärfen, um die Kraftquellen zu sehen und zu finden, die uns gut durch diese Zeit des Umbruchs helfen. Der Frühling und die Sonne können uns dabei helfen, wieder in das eigene Gleichgewicht zu kommen. Aus der inneren Stabilität heraus lässt es sich viel leichter agieren und Pläne schmieden. Welche Hilfe jemand dazu braucht, ist sehr verschieden. Vielleicht ist ein erster Schritt, einen Baum zu pflanzen, ihn zu gießen und sich an seinem Gedeihen zu erfreuen.
Herzlichst
Christiane Clauss-Ude
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