Verführung zur Diktatur

Hallo Klardenker,

wollt ihr die totale Überwachung? – anscheinend, ja. Meine Versicherung bot mir neulich die wunderbare Gelegenheit, ordentlich Geld einzusparen. Bis zu 30 Prozent meiner jährlichen Autoversicherungssumme könnte ich wieder bekommen – KFZ-Vertrag mit Telematik – so lautet das Zauberwort. Dazu klebe ich mir einen kleinen Plastikknopf hinter den grünen Aufkleber an der Frontscheibe. Dann stelle ich die Verbindung zu meinem Smartphone her, habe ständig das GPS eingeschaltet und sichere die Standverbindung mit Bluetooth. Und schon kann, mit der entsprechenden App, mein stets vorbildliches Fahrverhalten lückenlos aufgezeichnet und schließlich belohnt werden. Dazu gehören die eingehaltene Höchstgeschwindigkeit, das Überqueren der Ampel nur bei Grün, zu starkes oder plötzliches Bremsen …..usw.. Positiv wirkt sich auch aus, wenn ich die Inspektionstermine….pünktlich einhalte. Pannen, Unfälle, Autoservice, die Fahrdaten – alles dient dazu, mein Profil zu erstellen, um für meinen Vorteil agieren zu können. Mein Versicherungsberater meinte, dass dieses neue Modell reißenden Absatz fände.

Wir kennen das ja schon von der großen Bewegung mit den Fitnessarmbändern und Fitnessuhren – also die Aufzeichnung der Biomarker der Nutzer. Die in der App gespeicherten Daten können an Ärzte weiter geleitet und ausgewertet werden . In Schweden diskutiert man, diese Möglichkeit zu nutzen, um nach dem gleichen Format wie bei der KFZ- Nutzung, die Versicherungsbeiträge dem Verhalten anzupassen. Später könnten die Daten dann gleich an den Arbeitgeber direkt geleitet werden, damit dieser dann seine Pläne mit dem User zu seinem Vorteil überdenken kann. Der bargeldlose Besuch bei Mc Donalds ist genauso registriert, wie die nicht ausreichende tägliche Bewegung – das wird sich dann wohl zukünftig in höheren Krankenkassengebühren bemerkbar machen. Alexa, Siri und andere Formate sind als Aufzeichnungsgeräte nun langsam allgemein bekannt – und sie werden trotzdem mehr denn je gekauft.

Auch was heute alles aus einem Autoschlüssel ausgelesen werden kann, das war vor ein paar Jahren noch unvorstellbar.

Bis jetzt wird die Einführung des bargeldlosen Geschäftsverkehrs noch mit der Anwendung des Belohnungssystems umgesetzt. Die Deutschen sind da etwas schwieriger und eigensinniger, sagte mir neulich ein Bankangestellter. Stimmt – in den skandinavischen Ländern ist man ja bekanntlich weiter.

Der ehemalige Finanzminister Schäuble sprach in der Sendung „NZZ – Standpunkte“ von dem bei uns unvorstellbaren „Sozialen Punktesystem“, wie es seit dem Jahr 2014 in drei Millionenstädten und verschiedenen Regionen Chinas getestet wird. Das läuft dort so gut, dass bis 2020 in ganz China das „Soziale Kreditsystem“ eingeführt werden soll und die digitale Bewertung jedes Einzelnen der 1,4 Milliarden Bewohner Wirklichkeit sein wird.

Während bei uns noch die große Verführung durch die Ausnutzung unserer eigenen Bequemlichkeit, des vermeintlichen Sparens, das Erreichen von Prämien, Bonuspunkten usw. läuft, ist man in China schon auf der Zielgerade. „Das Vertrauen zwischen Bürgern, Unternehmen und Staat müsse wieder hergestellt werden“ – so hieß es auf dem 19.Parteitag der Kommunistischen Partei.

Noch am 24.Juli 2017 wurde auch in den Tagesthemen über dieses System gesprochen und die neue App „Ehrliches Shanghai“ vorgestellt. Mit persönlicher ID-Nummer und Gesichtserkennung kann man nun alle seine verfügbaren Daten und den persönlichen Ehrlichkeitsstatus abrufen. Die Sprecherin sagte, dass es um „permanente Kontrolle“ ginge. Nanu, wer hätte das gedacht.

Da war das gesamte DDR-Stasi-System ein Kindergarten. Wenn ich letztens schrieb, dass mein beruflicher Werdegang entscheidend davon geprägt war, dass ich nicht linientreue Eltern hatte, so ist es in China so, dass bei nicht ausreichender Punktzahl der Eltern, den Kindern der Zugang zu bestimmten Schulen, sprich die gesellschaftliche Entwicklung, erschwert oder verweigert wird – Sippenhaft.

Info-CD

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Andreas‘ Vermächtnis

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Die Verbindung zwischen Staat und IT legt nun den Wert eines Menschen fest.

Folgende 20minütige Doku fasst es einprägend zusammen:

IT – Diktatur total.

Und das Erschreckende ist, dass die Chinesen dies nicht nur hinnehmen, sondern scheinbar großen Teils gut heißen. In einer Diktatur groß zu werden prägt – wir wissen das. Wenn nun eine nicht positive Meinungsäußerung gleich zu Punkteabzug führt, dann überlegt man sich das doch, diese zu äußern. Außerdem sind die Panzer auf dem Platz des Himmlischen Friedens noch nicht vergessen.

Hier noch der Auszug einer gelungenen Doku vom Deutschlandfunk Kultur:

Peking setzt neue Maßstäbe auf fast allen Gebieten – auch als Internet-Supermacht. Ob in der Wirtschaft, der Politik, der Kunst – sie geben den Takt vor. Was sich Jahrzehnte lang im Verborgenen entwickelte bricht jetzt mit Macht hervor. Die einstigen Kopierer von weltweiten Markenartikeln haben längst gelernt, diese in hervorragender Qualität und eigenem Standard zu entwickeln. Denken sie nur an Huawei – Handys, die neue Maßstäbe bei der Fotografie setzen. Dabei interessiert schon lange nicht mehr nur der eigene riesige Binnenmarkt. Vielmehr erscheint das erfolgreiche „Training“ im gigantischen Einzugsgebiet nur als Start in den internationalen Markt. Deutschland, Europa und auch Amerika werden abgehängt – eine Verschiebung der globalen Kräfteverhältnisse ist in vollem Gange. Oder haben wir dieser erstarkenden Hegemonie doch noch etwas entgegenzusetzen? Sieht man das derzeitige uneinige Agieren beim Gipfel in Biarritz, so ahnt man nur, was alles im Argen liegt. Brennpunkte, im wahrsten Sinne des Wortes, gibt es auf der Welt derzeit wahrlich mehr als genug. Strafzollaktionen und Handelskriege schaden letzten Endes allen. Wenn Trump nun den Rückzug US-amerikanischer Firmen aus China fordert, dann dürfte er dafür auch im eigenen Land gescholten werden. Sanktionen und Strafzölle haben China und Russland dazu gebracht, sich der eigenen Kraft zu besinnen und eigene Ressourcen zu nutzen. Xi Jingping, der seit 2012 Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Vorsitzender der Militärkommission, sowie seit 2013 Staatspräsident Chinas ist, demonstriert Gelassenheit. Im Januar 2017 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, war auffällig, dass Xi das Wort „Globalisierung“ in seiner Rede fast immer mit dem Adjektiv „wirtschaftlich“ versah. Produkte und Dienstleistungen aus dem Ausland sind willkommen solange sie der heimischen Industrie nicht in die Quere kommen. China first.

Auf der 2.Plenarsitzung der Kontrollkommission des XVIII. ZK der KP Chinas im Novermber 2013 sagte er:

„Das Hauptziel der umfassenden Vertiefung der Reform besteht darin, das sozialistische System chinesischer Prägung zu vervollständigen und die Modernisierung der staatlichen Regierungsstruktur und der Regierungsfähigkeit zu fördern.“

Xi skizzierte Chinas künftige Entwicklung folgendermaßen: Die Partei wolle in umfassender Weise eine Gesellschaft von moderatem Wohlstand aufbauen, die Reform vertiefen, das Land gesetzesgemäß regieren und Strenge bei der Leitung der Partei walten lassen.

Damit war der Startschuss zu einer neuen, viel umfassenderen Form staatlicher und digitaler Überwachung gegeben. Die Entwicklung immer neuer Technologien erschließen da ungeahnte Möglichkeiten der Erfassung. Edward Snowden ist schon wieder ein paar Jahre her. Inzwischen hat sich viel getan. Gesichtskontrolle wird bei uns längst ganz offiziell im Alltag getestet – in Berlin zum Beispiel im Bahnhof Südkreuz. In China kann man inzwischen mit der Gesichtserkennung einkaufen, im Restaurant bestellen und geht man etwa bei Rot über die Ampel, so erscheint das Konterfei des Übeltäters mit seinem Namen auf einem großen Monitor an der Straße – der mittelalterliche Pranger 2019. Auch die Bewegungen lassen sich zur Wiedererkennung analysieren. Dazu, so wird geschätzt, sind bis heute ca.180 Millionen Überwachungskameras installiert – bis 2020 sollen es 600 Millionen Kameras sein. Für uns noch eine unglaubliche Zahl, aber auch hier geht’s voran. Schauen sie sich mal genauer um.

Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz – Constanze Kurz und Frank Rieger

Es stehen elementare Fragen über die Sicherheit unserer Daten und deren Nutzung an. Haben wir schon voll begriffen, dass unsere Daten ein von uns frei Haus gelieferter Rohstoff auf dem explodierenden Markt der Steuerung und Überwachung sind?

Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus Gebundenes Buch

von Shoshana Zuboff

Zitat Zuboff:

„Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!“

Wir werden die rasante Entwicklung moderner IT – Technologien nicht aufhalten.

Aber wir sollten etwas entgegen setzen – nicht alles preisgeben und uns nicht stets mit Bequemlichkeit und mit Hilfe von Verlockungen und falschen Versprechen in die Fremdsteuerung begeben.

Christiane Clauss-Ude

Buchempfehlungen

Stephan Scheuer

Der Masterplan: Chinas Weg zur Hightech-Weltherrschaft

Stephan Scheuer beschreibt die digitale Strategie der chinesischen Führung und gibt den Erfindern hinter den aufstrebenden Firmen ein Gesicht. Er zeigt auf, wie die Internet-Supermacht China das Leben auch in Europa verändert und dass Politik und Wirtschaft in Deutschland und Europa für die Zukunft dringend Antworten auf die chinesische Herausforderung finden müssen.

Gleichzeitig macht er die Risiken des chinesischen Siegeszuges deutlich. Peking ist dabei, eine völlig neue Form staatlicher, digitaler Überwachung zu entwickeln. Dank der Errungenschaften der Technologiefirmen sind mehr und bessere Daten über jeden Menschen auf der Welt verfügbar als jemals zuvor. Und diese Daten will Peking nutzen, um das Milliardenreich China effizienter zu steuern. Es geht darum, die Umwelt besser zu schützen, Staus zu vermeiden, aber auch, dafür zu sorgen, dass sich alle Bürger und Firmen der Kontrolle der Partei unterordnen. Auch das wird die Wirtschaftsordnung in Europa radikal verändern. Die Ideen von Jack Ma, Pony Ma, Robin Li und ihren Kollegen dürften vieles bequemer machen. Aber sie werfen auch elementare Fragen über die Sicherheit unserer Daten und die Bedeutung von Landesgrenzen in der digitalen Welt auf. Europa hat das nur noch nicht begriffen.

Eine fundamentale Verschiebung des globalen Kräfteverhältnisses ist im Gange. China steigt zum internationalen Innovationstreiber auf. Und der Führungsanspruch der chinesischen Firmen ist schon lange nicht mehr auf die Volksrepublik begrenzt. Nahezu täglich gründen Unternehmer neue Firmen, ständig auf der Suche nach der revolutionären Idee. Im bevölkerungsreichsten Land der Welt herrscht ein konstanter Konkurrenzkampf. Mehr als 1,4 Milliarden Menschen ringen um den schnellsten Aufstieg. Das erzeugt einen gewaltigen Druck und eine gewaltige Belastung. Es zwingt Firmengründer jedoch dazu, entschlossener und mit mehr Mut ihre Ideen voranzutreiben. Chinas Unternehmer sind im Dauerrausch. Viele Firmen scheitern, aber einige wenige kommen durch. Die Volksrepublik bietet einen riesigen Binnenmarkt. Und der Erfolg in China dient als Blaupause für den internationalen Markt. Viele chinesische Firmen stehen an dieser Wachstumsschwelle.

Die Hightech-Hersteller in Fernost blieben lange namenlos. Sie waren die billigen Auftragsfertiger. Dafür druckten globale Konzerne wie Apple, Samsung und Dell ihre Logos auf die Geräte. Doch Chinas Unternehmer haben gelernt. Sie haben sich abgeschaut, wie hochwertige Produkte entwickelt werden. Über Jahre waren sie in Lauerstellung. Jetzt preschen sie vor. Zwölf Jahre hat die Volksrepublik gebraucht, um ihr Bruttoinlandsprodukt pro Kopf zu verdoppeln. Stillstand gibt es in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht. Alles ist in Bewegung. Und alles geschieht aus europäischer Sicht wie im Zeitraffer. Wenn Europa nicht überholt oder abgehängt werden will, muss es dringend aufwachen und der rasanten Entwicklung in China etwas entgegensetzen.

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Die unterschätzte Gefahr: wie Cyberattacken jeden einzelnen von uns bedrohen

Wir sind abhängig vom Internet. Der Strom aus der Steckdose, das Geld aus dem Automaten, die Bahn zur Arbeit, all das funktioniert nur, wenn Computer und Netze sicher arbeiten. Doch diese Systeme sind verwundbar – und werden immer häufiger gezielt angegriffen. Deutschland mit seiner stark vernetzten Industrie und Gesellschaft, mit seiner hochentwickelten und deshalb umso verwundbareren Infrastruktur hat die Gefahr aus dem Netz lange ignoriert. Erst durch die wachsende Zahl und die zunehmende Massivität der Cyberangriffe sind Politik, Wirtschaft und Bürger aufgewacht. In ihrem ebenso spannenden wie aufrüttelnden Buch sagen die Computersicherheitsexperten Constanze Kurz und Frank Rieger, wer uns bedroht und was wir tun müssen, um unsere Daten, unser Geld und unsere Infrastruktur zu schützen.

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Shoshana Zuboff

Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus

Gegen den Big-Other-Kapitalismus ist Big Brother harmlos.
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir die neuen Formen sozialer Ungleichheit? Ist Widerstand ohnehin zwecklos?
Zuboff bewertet die soziale, politische, ökonomische und technologische Bedeutung der großen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein unmissverständliches Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!
Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.

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