Jahresausklang
Hallo Klardenker,
in der letzten Woche habe ich eine Nachbarin zum alljährlichen Adventskonzert der Bundeswehr in den Berliner Dom gefahren und begleitet. Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr ließ für Mitglieder des Bundestages und verdiente Kameraden weihnachtliche Melodien erklingen und die Grußworte des Brigadegenerals bildeten den Abschluss. Die opulente Kulisse des Doms, bei deren Anblick man kaum glauben kann, dass es sich um ein evangelisches und kein katholisches Haus handelt, angefüllt mit so viel mächtiger Uniformierung, ließ in mir zumindest ein sehr unbehagliches Gefühl aufkommen. Dazu diese Sprache, die bei mir wirklich alle Klischees erfüllt hat und die mir die Haare im Genick aufstellte. Einerseits die Wahrnehmung der Inkompatibilität von wahrem Glauben und Armee – und gleich als zweiter Gedanke folgt, welch ungeheure Schuld die Institution Kirche auf sich geladen hat, auch in dem sie Kriege, Waffen und falsche Kampfesziele segnet und so die Menschen absolut verachtet.
Zu Weihnachten werden die Kirchen wieder das eine Mal im Jahr gestürmt, um die „Show“ zu erleben, die doch irgendwie schon seit Kindertagen dazu gehört. Nur, dass heute dem größten Teil der Besucher der ursprüngliche Gedanke zum christlichen Fest fehlt. Zumindest das Wissen darum sollte bewahrt werden. Erinnern Sie sich noch wie sich im „Westen“ zu recht ereifert hatte, als in der DDR das Wort Engel nicht mehr gesagt werden durfte und als geflügelte Jahresendfigur bezeichnet werden musste? Na, da sind wir doch heute noch weiter. Der Rückzug auf ganzer Linie und das Verleugnen der eigenen Wurzeln haben gerade jetzt einen Höhepunkt erreicht. Und vor allem auch die direkt betroffenen Mitarbeiter in den Gemeinden kuschen. Kirchen, die Ruhe und Einkehrsuchenden Gläubigen jederzeit offen standen, sind heute oft verschlossen, um sich bzw. ihre Kulturgüter vor fremden Übergriffen zu schützen.
Weihnachtsmärkte als Festungen, die man sich, um in entspannte Stimmung zu kommen, mit so einigen Glühweinen locker trinken muss. Ich will das alles gar nicht weiter ausführen – Sie erleben dies allen Ortes selbst.
Dennoch haben wir jetzt einfach die Zeit des Jahres, da irgendwie auch Ruhe einkehren sollte und sich die Familien zusammen finden. „Driving home für Christmas….“
Ich wünsche Ihnen, dass es gelingt, von den Oberflächlichkeiten des Alltags zum Wesentlichen zu gelangen. Oft gehört dazu auch, Vergangenes ruhen zu lassen, sich zuzuhören, überhaupt Worte füreinander zu finden und ein echtes Miteinander zu gestalten.
Und die wichtigsten Geschenke haben sie immer dabei – Herzlichkeit und ein Lächeln.
Ich habe in unserem Archiv einen Text gefunden, den Andreas 2012 zum Jahreswechsel ausgewählt hatte. Er ist so aktuell, dass ich ihn erneut verbreiten möchte.
Eine friedliche und glückliche Zeit wünsche ich Ihnen
Christiane Clauss-Ude
Buchtipp: Der Preis des ewigen Lebens
Das Christentum auf dem Weg ins Mittelalter
Meisterhaft erzählt der preisgekrönte Althistoriker Peter Brown in seinem neuesten Buch vom Niedergang des Römischen Reiches und von den Fundamenten des christlichen Glaubens.
Zwischen 250 und 650 n. Chr. vollzog sich ein grundlegender Wandel in der jungen Kirche: Geld begann eine immer größere Rolle zu spielen in den Beziehungen zwischen Gott und den Gläubigen, zwischen den Lebenden und den Toten. Das Streben nach Erlösung und die Angst vor Höllenqualen führte zu immer höheren Ausgaben der Gläubigen für ihr Seelenheil. Kirchen und Klöster, finanziert durch Spenden und Stiftungen, wurden zu steingewordenen Zeugnissen ihres Glaubens.
Peter Brown eröffnet überraschende Perspektiven auf das Christentum, auf seine Entstehung und auf die frühen christlichen Vorstellungen vom Jenseits. Ein außergewöhnliches, glänzendes Panorama des Umbruchs von der Antike zum Mittelalter.
Dinge, besser Handlungen, die die Welt verändern
(unbekannter Autor in einem blog von we-are-change.de)
Jeden Tag bringen uns die Gräueltaten, die wir auf der Welt sehen, zum Verzweifeln. Wir alle haben Dinge, die uns am Herzen liegen, egal welcher Natur sie sind, ob politischer, finanzieller, gesundheitlicher, humanistischer oder einer anderen. Wir sehnen einen Wandel herbei. Er liegt bereits in der Luft, wir können ihn riechen, wie Duft aus dem Ofen, der durch den Raum schwebt. Und alle, die am Tisch sitzen, haben einen unterschiedlichen Geschmack und wählen verschiedene Dinge von der Speisekarte. Wir alle möchten uns etwas aussuchen, das uns auch schmeckt. Wie könnte ein Restaurant uns alle zufrieden stellen? Das kann es nicht! Deshalb gibt es so viele verschiedene Restaurants und deshalb haben wir alle unsere Favoriten. Warum würden wir also annehmen, dass es bei irgendeiner anderen Frage eine Lösung gibt, die allen schmeckt, egal ob es um eine politische Partei geht, um die Finanzpolitik, um eine wissenschaftliche Theorie oder um die richtige Ernährung?
Bei der Freiheit dreht es sich wie beim Essen immer um den persönlichen Geschmack oder einfach ausgedrückt – um Entscheidungsfreiheit. Heute befinden wir uns alle in einem schäbigen Restaurant, weil die Mehrheit dafür gestimmt hat. In einem schlechten Restaurant ist es egal, was du bestellst, dir wird nicht gefallen, was du bekommst! Wenn die ganze Welt also etwas wählt, was du nicht willst, wie kannst du dann trotzdem dein Glück finden, was kannst du tun? Wenn es um eine so direkte Entscheidung wie eine Mahlzeit geht, würden wir einfach in ein anderes Restaurant gehen oder zu Hause kochen, wenn wir kein geeignetes finden.
Im größeren Maßstab bei globalen Angelegenheiten haben wir als Individuen nicht wirklich die Möglichkeit, woanders essen zu gehen. Das kann zu Frustrationen führen, zu Besorgnis und zu einem Drang, Dinge ändern zu wollen. Sich auf Dinge zu fokussieren, die man nicht kontrollieren kann, führt nur zu Enttäuschungen, aber die folgenden Dinge kannst Du kontrollieren:
- deine Werte, und ob du nach ihnen lebst
- die Qualität deiner Arbeit und deiner Leistung
- die Beziehungen zu deinen Freunden und deiner Familie
- dein Engagement in deiner direkten Umgebung
Das sind alles Dinge, die direkt vor Ort stattfinden. Sie sind nicht in Regierungsgebäuden, nicht in den Büros der Gesetzgeber, nicht in den Laboren von irgendwelchen Wissenschaftlern und nicht in den Pillen der Mediziner. Wenn du mal in einem schlechten Restaurant gegessen hast, hast du dich danach vor das Restaurant gestellt und allen davon erzählt, wie schlecht es war? Wahrscheinlich nicht! Was man dann tut, ist, das man nach Hause geht und die Informationen dort verbreitet, wo man die Macht hat, etwas zu verändern. Wir erzählen unseren Freunden und unserer Familie von unserer schlechten Erfahrung und dass sie nicht in diesem Restaurant essen sollten.
Auf diese Weise agiert man lokal, wo man sich auf Dinge fokussieren kann, an denen man wirklich etwas verbessern kann, so macht man dann auch global einen Unterschied. Nur so kann man seinen Einflussbereich vergrößern und seine Lebensqualität steigern. Wenn es darum geht, die Welt zu verändern, denken wir typischerweise daran, die Dinge an der Spitze zu verändern. Aber kannst du dir wirklich vorstellen, wie ein großer neuer Führer daherkommt, der die richtigen Dinge tut und nur die besten Entscheidungen trifft? Kennst du irgendjemanden, der immer das Richtige tut, nie einen Fehler macht und immer jeden glücklich machen kann? Ich glaube, keiner von uns ist perfekt. Wenn du dein Glück auf die Idee ausrichtest, dass jemand außerhalb von dir selbst, es alles richten kann, dann wirst du mit Sicherheit enttäuscht und unglücklich werden.
Wenn du das tust, entmündigst du dich selbst, damit gibst du aktiv deine Freiheit auf. Freiheit ist das Maß an Kontrolle, das man über sein eigenes Leben hat. Wie kannst du die Kontrolle über dein Leben in der Hand haben, wenn dein persönliches Glück in den Händen einer anderen Person, wie in denen eines Führers, liegt? Es liegt daher an dir, die Verantwortung für dein Leben und deine Handlungen zu übernehmen. Glaubst du, dass es nichts gibt, das du tun kannst? Es ist die Wahrheit, wenn ich dir dann sage, dass du einfach nicht erkennst, welche Macht ein Mensch haben kann. Viele würden zustimmen, dass die Regierung und die großen Tiere im Banken- und Unternehmenssektor rücksichtslos und selbstgerecht arbeiten. Wir sitzen dann da, lesen auf Internetseiten wie dieser hier und verurteilen die schlechten Taten und die Fehltritte dieser Personen.
Aber wenn du denkst, dass du die Welt verändern kannst, indem du eine Idee entwickelst, die du für den Stein der Weisen hältst, und dann die Menschen dazu bewegen willst, dieser Idee zu folgen, denk noch mal darüber nach. Die anderen werden dann in genau der gleichen Position sein, in der du dich jetzt befindest, und du wirst dann zu dieser Art Unterdrücker geworden sein, die du eigentlich hasst. Man kann die Ideen der Menschen nicht immer so leicht verändern. Selbst wenn du vielleicht vollkommen richtig liegst, manchmal wollen Menschen wie du und ich es einfach nicht hören. Die Wahrheit ist; du kannst die Lösung sein. Die Veränderung, die jetzt gebraucht wird, ist in DIR, nicht außerhalb von dir. Das Sprichwort sagt, „Wenn Du sie nicht besiegen kannst, verbünde Dich mit ihnen“ Das bedeutet nicht, dass du das Gleiche tun solltest wie sie und die gleichen Entscheidungen treffen solltest.
Es heißt: Höre auf, sie als Feinde zu betrachten! Begib dich auf ihre Seite und hilf ihnen individuell. Wenn wir jemanden sehen, der andere Ansichten hat, als wir selbst, neigen wir dazu, ihn als Feind zu betrachten und anzugreifen, worauf dann weitere Gegenangriffe folgen. Höre auf, anderen Dinge übel zu nehmen und Menschen für ihre Fehler zu verurteilen. Du bist fehlbar, genauso wie jeder andere auch, also behandle andere, wie du selbst gern behandelt werden würdest. Wenn du also versuchst die Welt zu verändern, frage dich: Wem erweise ich hier einen Dienst? Dienst du nur deinem Ego, indem du aggressiv versuchst, anderen deine Ideen aufzuzwingen, genauso wie deine Unterdrücker es mit dir tun? Oder hilfst du anderen, indem du ihnen erlaubst, Fehler zu machen und sich nicht an deine Ratschläge zu halten, ohne es ihnen übel zu nehmen?
Die einzige Möglichkeit die Entscheidungen anderer Menschen wirklich nachhaltig zu beeinflussen, ist, ihnen dabei zu helfen selbst zu einem ‚Aha-Moment‘ zu gelangen. Hilf ihnen dabei, zu erkennen, auf welche Weise ihr Leben bereichert werden würde und wie sie davon profitieren könnten, wenn sie deinem Beispiel folgen würden, dann wirst du sehr viel bessere Reaktionen bekommen, als wenn du sie attackierst. Wir ziehen es alle vor, durch unsere freien Entscheidungen zu unseren eigenen Schlussfolgerungen zu gelangen, also erweise der Welt einen Dienst, indem du anderen erlaubst, dieses Geschenk der freien Entscheidung zu nutzen, das auch du so sehr schätzt. So kannst du die Welt wirklich verändern. Egal was du in deinem direkten Einflussbereich tun willst, erwarte nicht, dass es leicht wird. Du sagst vielleicht noch immer, dass es nichts gibt, was du tun könntest und dass die Menschen sich nie ändern werden. Aber ich kann dir versprechen, dass es leichter ist, die Menschen um einen herum zum Umdenken zu bewegen als diejenigen an der Spitze.
Es wird dir vielleicht nicht gelingen, den Horizont von jedem zu erweitern, aber schon einem Menschen zu einer erweiterten Wahrnehmung verholfen zu haben, wird dich um einiges glücklicher machen. Du wirst mehr Resonanz und mehr positive Ergebnisse sehen, wenn du dich auf Aktivitäten in deiner direkten Einflusssphäre konzentrierst, und du wirst eine Haltung festigen, die sagt, „lass mich dir helfen“ und nicht „ich hasse dich“. Mit dieser unterstützenden Einstellung wirst du sehr viel mehr positives Feedback bekommen. Wenn genügend Menschen innerhalb der Bevölkerung bessere Wege zu leben selbst erfahren haben und in freier Entscheidung selbst entschieden haben, dass diese Wege für sie die richtigen sind, dann wird der Druck auf die an der Spitze zu groß werden. Wir müssen zunächst danach streben, eine frei denkende und frei entscheidende Gesellschaft aus Individuen zu werden, um wirklich einen umfassenden Wandel zu bewirken.
Buchempfehlungen
Der UN Migrationspakt: Was sagt er? – Was bewirkt er?
Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres sieht in dem Migrationspakt „ein Instrument“ zur „Steuerung der Globalen Migration“, das nun endlich verfügbar sei. Derzeit seien, so Guterres, 300 Millionen (also rund 3,4 Prozent der Weltbevölkerung) „Migranten“ (nicht Flüchtlinge!) unterwegs. Ob sich Deutschland am UN-Migrationspakt beteiligen sollte, wollte die Zeitung Die Welt wissen. 93 Prozent der 38500 Befragten verneinten, der Pakt sei zu unausgereift. Das ist bezeichnend. Kritiker werfen der Bundesregierung vor allem vor, keine Öffentlichkeit hergestellt zu haben: Weder in der Öffentlichkeit, noch in den Medien, noch in den parlamentarischen Gremien fand eine sachliche Diskussion statt. Die erste offizielle deutsche Übersetzung des Migrationspakts war erst am 8.Oktober 2018 verfügbar! Bei der ersten Bundestagssitzung am 8. November 2018, die sich der Frage widmete, stellten sich außer der AfD alle Parteien kritiklos hinter das geplante Regelwerk. Globalisten und Gutmenschen argumentieren beschwichtigend, dass mit dem UN- Migrationspakt sich viele Länder in der Welt angeblich zu Prinzipien verpflichten würden/werden, die in der Europäischen Union schon lange gelten, dass die in dem Pakt erhobenen Ziele daher Europa nicht verändern werden. Die Volksvertreter ihrerseits werden nicht müde zu betonen, dass es sich bei diesem Pakt um eine unverbindliche Absichtserklärung handele, die keinerlei nationale Souveränität einschränken werde. Gegen den Willen eines Staates bzw. seines Souveräns, des Volkes, eine solche Zuwanderung zu erzwingen, wäre die Entrechtung und Enteignung eines ganzen Staates, einer ganzen Nation, doch auf nichts Geringeres läuft der Globale Pakt hinaus! Laut UN ist dieser zwar rechtlich nicht verbindlich, aber politisch bindend und könnte eines Tages ›rechtsverbindlich‹ werden. Diese Aufklärungsschrift legt die Gründe dar, warum der Migrationspakt nicht unterschriftsreif ist.