Banken fallen, Staaten fallen, Politiker hilflos. Und jetzt auch Angriff auf Deutschland: Die Finanzagentur wurde heute ein Teil ihrer Schulden nicht los. Ein böses Omen.

von Michael Mros Quelle: https://mmnews.de

In Anbetracht der niedrigen Zinsen für deutsche Anleihen sollte man meinen, die Welt reißt sich um deutsche Anleihen. Doch dem scheint offenbar nicht so. Der Bund ist heute zum ersten Mal auf einem großen Teil seiner Schuldtitel sitzen geblieben. Käuferstreik.

Bei einer Auktion neuer Papiere mit zehn Jahren Laufzeit fand der Bund für gut ein Drittel der angebotenen Summe keinen Abnehmer. Das teilte die Bundesfinanzagentur mit, die das deutsche Schuldenmanagement verwaltet. Der Bund wollte Anleihen im Wert von sechs Milliarden Euro verkaufen, die Gebote lagen aber bei lediglich 3,89 Milliarden Euro.
Währungscrash
Das ist ein böses Omen. Europa sitzt in der Falle.

US-Medien schlachten das Thema genüsslich aus. CNBC titelt gar auf Deutsch: „Nicht gut“. Und dies ist sicherlich noch eine Untertreibung.

Die Rechnung ist einfach: Deutschland wird die Euro-Zeche zahlen – so oder so, mit und ohne Eurobonds. Das bedeutet auf mittlere Sicht auf jeden Fall ein Anstieg der Zinsen. Wer also sein Geld nicht vernichten will, der macht um deutsche Bunds einen großen Bogen. Und das ist heute geschehen. Und in Zukunft dürfte es nicht leichter werden. Wenn der Markt meint, dass deutsche Zinsen steigen, dann wird er heute keine Anleihen kaufen.

Unterdessen zündeln die Ratingagenturen weiter. Nach Moody’s kündigte heute auch Fitch an, Frankreich herabzustufen. Das Land könne keine neuen Schocks absorbieren, so die Agentur. Wenn sich die Krise intensiviere kommt ein Downgrade sicher.

Sollte dies passieren – und viele Beobachter glauben, dass ein Downgrade noch im Dezember kommt – dann ist Europa in der Todeszone. Steigende Zinsen in Deutschland und eine Abstufung Frankreichs sind der Todescocktail für den Euro. Die Südschiene ist ohnehin verloren.

Was jetzt noch helfen kann, ist nur noch ein Ausstieg Deutschlands aus dem Euro-Tollhaus. Doch das wird Brüssel nicht zulassen. Verzweifelt versucht Barroso unterdessen, Eurobonds durchzudrücken. Doch Deutschland wehrt sich.

Meine Prognose: Die Eurobonds sind sicher, nur der Zeitpunkt noch nicht. In Anbetracht der Ereignisse wird Brüssel ein Machtwort sprechen und die Staaten kurzerhand ihrer Der Währungscrash kommt!: Retten Sie Ihr Geld – mit Gold!Souveränität berauben. Doch ob das dann noch helfen wird, ist zweifelhaft.

Geht der Euro unter, bricht auch der Dollar. Zu verzahnt ist das globale Finanzsystem, ohne dass es in diesem Fall nicht zu einem weltweiten Kollaps des Geldsystems käme. Der Schlüssel zum Weltbankrott liegt bei den Banken. Diese sind voll mit Anleihen, welche demnächst in Richtung Ramsch tendieren. Kippen die Banken, kippt das Geldsystem – das ist die Untergangsformel.