Auf dem Holzweg

Hallo Klardenker,

Heute habe ich in der Tiefkühltruhe eines Discounters die ersten Gänsekeulen gesehen – 20,00 Euro. Also, in Mathe war ich nicht die größte Leuchte, aber dass dieser Preis um weit als mehr als 10% zum Vorjahr verteuert ist, das ist unübersehbar.  Wer noch selber am echten Leben teilnimmt und seinen Teller füllen muss, der weiß genau, wie sich die Verteuerung derzeit darstellt. Wie weit die Politelite vom Normalbürger entfernt ist, geben die Vertreter offen zu – zum Einkauf oder Tanken fahren sie nicht und Geldnot haben sie gewiss nicht.(z.Bsp. Cem Özdemir 17.000,- pro Monat plus 3.600,- steuerfreie Pauschale – das ist in zwei Monaten so viel wie ein Normalverdiener im Jahr hat))

Warum nennen wir die eigentlich Elite? Weil man uns das ständig so suggeriert und vorgibt? Der Begriff Elite wurde schon lange seiner ursprünglichen Bedeutung entfremdet. Im Lateinischen waren damit die überdurchschnittlich Begabten oder Qualifizierten gemeint, die sich um Anerkennung und Respekt verdient machten. (Genauso stand der Begriff Olympioniken einst nur für die Sieger der Wettkämpfe und nicht für alle Teilnehmer an den Spielen überhaupt.) Im 17.Jahrhundert wurde in Frankreich der Begriff verwendet, um gesellschaftliche Trennung zwischen Klerus und Adel zu verdeutlichen – zur elite` gehörten die, die sich ihre gesellschaftliche Stellung selber verdient hatten – also immer noch positiv belegt. Mit der Industrialisierung wollte sich das elitäre Bürgertum nur noch von der Masse, den „ungebildeten“ Arbeitern abgrenzen. Heute gibt es durchaus noch die an überaus kostspieligen Universitäten geschulten Bildungseliten, deren Werdegang gesichert ist (vor allem in England, USA und Frankreich).
Momentan erleben wir die selbsternannten Machteliten – eine solide und abgeschlossene Ausbildung muss nicht dazu gehören. Man hat sich ermächtigt, eigene Werte formuliert, meist ideologisch determiniert und dabei von der allgemeinen Bevölkerung entfremdet. Dass die derzeitige politische Führung auf den berühmten Holzweg führt, spüren wir täglich. Hinzu kommt die absolute Entfernung der Funktionäre von jemals selbst erfahrener Arbeit. Führende Politiker sind von den Folgen ihrer eigenen Entscheidungen fürs Volk nicht betroffen. Man scheint nur noch in Mandatszeiten zu denken, um die eigenen Pfründe zu sichern. Das ist so menschlich wie in diesen Positionen verwerflich.

Die Fähigkeiten der Führungsriege sind offenkundig und wessen Interessen sie vertreten ist ebenso klar. Auf jeden Fall erfüllen sie nicht ihren abgelegten Eid und wenden Schaden vom eigenen Volk ab. Es gibt inzwischen so viele ausreichende Gründe, dass sie ihre Posten verlassen müssten – aber der deutsche Michel begnügt sich mit Witzen oder lässt sich in Beschäftigung und Angst halten. Es wiederholt sich 1 zu 1 der Ablauf wie zu Beginn der Pandemiesaga.
Nur ist die alltägliche Auswirkung dieser Fehlpolitik diesmal für jeden spürbar und der Wille zu frieren, hält sich in Grenzen. Der Bogen wird überspannt. Es gibt noch einen wesentlichen Unterschied zur C-Zeit. Die Mainstreamsendungen sind angefüllt mit Berichten von Schieflagen und Befürchtungen in der Bevölkerung und Industrie. Das heißt, diesmal sind die Sorgen offenkundig und Einzelbespiele aus allen Gebieten erreichen die Rezipienten. Jeder kann die Aussagen mit der eigenen Situation abklären. Bei aller Kostenexplosion trifft die kalte Wohnung besonders hart. Dass da eine brenzlige Situation – sprich landesweite Protestwelle erwachsen kann, das wird schon verstanden. Nicht von ungefähr kommen Finanzpflästerchen fürs Volk, die allerdings nur ein Tropfen auf den heißen – pardon kalten Stein sind. Sie sind ausschließlich zur Beruhigung der Allgemeinheit gedacht. Viele scheinen noch ganz im Banne der Sommererinnerungen mit dem 9,- Euro Ticket zu schwelgen. Auch diese Aktion war kein Geschenk – am Ende lebt der Staat von einer gesunden Wirtschaftskraft. Wenn er diese kaputt macht, dann ist er pleite.

Warnungen und Mahnungen zur Abkehr dieser fatalen Politik kommen von allen Seiten der Praktiker – von Geschäftsführern, Werksdirektoren, Vorständen von Managern der Betriebe……. Beispiel: Christian Kreiß, Professor für Volkswirtschaftslehre, sagte neulich im Interview: „Manchmal scheint es mir so, wie wenn unsere beiden grünen Minister, Habeck und Baerbock, gewissermaßen wie Auftragskiller der deutschen Industrie handeln würden.“ Beispiel: Reinhold non Eben-Worlee, Präsident der Familienunternehmer, berichtete von den Ergebnissen einer Umfrage unter den 707 Mitgliedern der Verbände „Die Familienunternehmer“ und „Die jungen Unternehmer“. Fast jeder 2. Unternehmer (42%) sieht seine Existenz unter diesen Kostenbedingungen gefährdet. Gut jeder 4. Betrieb reagiert bereits mit zeitweiser oder dauerhafter Produktionseinstellung oder -reduzierung bzw. verlagert die Produktion ins Ausland. Und was erst einmal weg ist bleibt weg. Von Eben-Worlee bezeichnet die Erfolgsmeldungen über gefüllte Gasspeicher als zynisch. Sie seien so voll, weil die Produktion zum Erliegen kommt. Diese Einschätzung ist ebenso, nahezu unisono, bei Wirtschaftswissenschaftlern, Ökonomen, Vernadchefs, Handelskammer Vertretern u.s.w. zu vernehmen.

Beispiel:

der Chef des Verbandes der Chemieindustrie Markus Steilemann, äußerte bei „Bild“, dass bei dem drohenden Strommangel Deutschland schneller als gedacht vom Industrieland zum Industriemuseum würde.

Um Habecks Energieziele bis 2030 zu erreichen, bräuchte man „jeden Tag zehn Windkraftanlagen“, konkretisiert der Vorstandsvorsitzende des Werkstoffherstellers Covestro. „Eine davon braucht 4000 Tonnen Stahl, das ist ein halber Eiffelturm. Das heißt: fünf Eiffeltürme jeden Tag. Und das für die nächsten acht Jahre.“ Der Bundesverband Windenergie sieht die Lage weniger dramatisch: Tatsächlich seien zwischen 60 und 250 Tonnen für 60 bis 120 Meter hohe Windräder notwendig.

Beispiel:

der Makroökonom Prof. Tom Krebs schrieb im „Handelsblatt“ – das wahrscheinlichste Szenario sei eine Wirtschaftskrise, die in ihrer Wucht die Corona- und die Finanzkrise übertreffen werde.: „Eine energiepolitische Schocktherapie, wie wir sie derzeit erleben, wird dazu führen, dass auch Unternehmen mit an sich tragfähigem Geschäftsmodell die Produktion einstellen oder Europa verlassen.“

Beispiel:

Der Chef des Baustoffe-Verbands BVB, Matthias Frederichs, fordert vom grünen Wirtschaftsminister, sämtliche verfügbaren Kapazitäten zur Stromherstellung ans Netz zu nehmen, inklusive Atomkraftwerke, um Pleiten und Auswanderung zu verhindern.

Beispiel:

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie warnt im „Redaktions Netzwerk Deutschland“: „Der sozialen Infrastruktur droht der Zusammenbruch. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und können nicht noch Monate auf einen Energiepreisdeckel warten. Sollten soziale Einrichtungen schließen müssen, leiden darunter die Schwächsten der Gesellschaft, die gerade jetzt jede Unterstützung brauchen.“ Gemeinnützige Institutionen dürfen aus rechtlichen Gründen keine Rücklagen bilden und können nun die Energiekosten nicht mehr tragen. Genauso äußerte sich Caritas–Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

Die offenen Briefe der Bäckerinnung, der Handwerker, der KFZ-Werkstätten usw. sind im Netz zu finden. Es kann niemand sagen, er hätte es nicht gewusst.

Rede Paul Brandenburg 3.10.2022

Und auch dieses Gespräch mit Hans Georg Maaßen möchte ich Ihnen ans Herz legen.

Wie sagte Maaßen eben – wir werden schleichend in einen Krieg hinein geführt. Die Gefahr, dass aus einem hybriden / Wirtschaftskrieg eine Situation entsteht, in der scharfe Waffen eingesetzt werden, sehe ich nicht gebannt. Vielleicht ganz gut, dass der Zustand unserer Armee so ist wie er ist. So kann man auf Wünsche bzw. Order von amerikanischer Seite an uns nicht eingehen.

Ein mulmiges Gefühl haben viele und auch deswegen nimmt die Zahl der Montagsspaziergänger zu vor allem im östlichen „Dunkeldeutschland“. Eine Bezeichnung, die von „oben“ kommt und die Menschen dort echt brüskiert.

Aber vermeintlich rechts sind ja immer mehr. Betrachtet man die Wahlergebnisse der letzten Zeit, so kann man ein erstarkendes Selbstbewusstsein erkennen. Nach den Ergebnissen in Italien stellte sich doch Frau von der Leyen am 23.September in Princeton ans Mikrofon und meinte, man beobachte die Situation und Zitat:

„Wir werden sehen. Wenn die Dinge in eine schwierige Richtung gehen – ich hatte schon über Ungarn und Polen geredet – dann haben wir Werkzeuge.“

Gegen die beiden Staaten hat von der Leyens Behörde bereits etliche sogenannte Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet und auch Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof angestrengt. Weil sie bei Ungarn zudem die Gefahr des Missbrauchs von EU-Mitteln sieht, schlug die EU-Kommission zuletzt auch vor, 7,5 Milliarden Euro für Ungarn vorgesehene Mittel aus dem EU-Haushalt einzufrieren.

Natürlich sind auch die Tschechen, wie fast alle anderen, temperamentvoller als wir und waren vor ein paar Tage erneut gut 100.000 Demonstranten auf der Straße. Diesmal forderten sie vermehrt die eigene Souveränität – raus aus den Fängen der Nato und der EU. Dem aufgeblasenen Bürokratiemonster EU wollen Spanien, Italien und Frankreich entfliehen. Da wird noch so einiges kommen.

Zunächst verfolgen in Spannung die Sabotageaktionen, die „Antworten“ darauf und die Folgen für uns alle.

Man kann es drehen und wenden wie man will – die Frage „Wem nutzt es“ führt stets nach USA. Wir alle zahlen den Preis für das Verhalten unserer Führung.

Immerhin belegt der ARD-Deutschland-Trend laut Infratest vom 6.10.22, dass 57% nicht mehr mit der Haltung der Regierung zum Ukraine-Krieg einverstanden sind. 70% sehen ein Versagen bei der Energiesicherung und 71% finden die Entlastung der Wirtschaft ungenügend.

Die Dynamik der Wandlung ist enorm.

Je kälter es wird, je mehr könnte es einen heißen Herbst geben. Dass ahnt man und so versucht man wohl auch deswegen, die Neuwahlen in Berlin zu verhindern. Ich denke schon, dass das Ergebnis heute anders aussehen würde.

Es ist höchste Zeit, die Fakten von den Meinungen zu trennen. Es ist dringend geboten, den wirklichen Fachkräften zuzuhören, den Praktikern und ehrlichen Wissenschaftlern. Dann wird man ganz schnell feststellen was geht und was der Realität fern ist.

Die Zeit ist reif für ein neues menschliches Miteinander und eine neue Kultur der Kooperation.

Wir brauchen neue Hoffnung und Zuversicht und wenn man aktiv wird, dient das absolut der Selbstzufriedenheit und dem inneren Gleichgewicht.

….und wenn Sie nur montags spazieren gehen…..

 

Herzlich

Christiane Clauss-Ude

Bleibt noch die Aussicht was uns auf dem Grippemarkt Neues bzw. Altes beschert wird. Inzwischen hat auch Macron die Pandemie für beendet erklärt. Im Zug von Deutschland nach Frankreich setzt man mit Grenzübertritt die Maske ab. Der französische Gesundheitsminister hat in einem Radiointerview gesagt, dass er vieles bedaure. „Man habe manchmal die Gesundheit über die Menschlichkeit gestellt.“ Wo immer man hinsieht, es wendet sich das Blatt – nur bei uns……..

Brauchen Sie noch mehr Anstöße, um zu erkennen, wie gut Spazierengehen für die Verfassung ist? Versuchen Sie es mal. Am kommenden Wochenende könnte es in Berlin wieder etwas voller werden – ab 10.00 vor dem Bundestag und auch Montag Abend, egal wo, tut es gut, ins Gespräch zu kommen. Es hilft vielleicht auch, sich selbst einzugestehen, mit welchen Zugeständnissen man sich selbst geschadet hat. Das innere Gleichgewicht zu erhalten oder wieder zu finden hilft, um die kommenden Aufgaben zu bewältigen.

 

Herzlich

Christiane Clauss-Ude

Inhalte der Kommerzkurse vom Verein w14

2 Kommentare

  1. Liebe Frau Clauss-Ude,

    es ist immer ein Gewinn ihren Klardenker zu lesen!

    Nur ein Hinweis: am Anfang fehlt ein Stückchen Text, das ich nachfolgend (*) aus ihrer Newsletter einkopiere.

    Herzlichen Dank und viele Grüße vom Alpenrand!
    Wolfgang Müller

    *) „Heute habe ich in der Tiefkühltruhe eines Discounters die ersten Gänsekeulen gesehen – 20,00 Euro. Also, in Mathe war ich nicht die größte Leuchte, aber dass dieser Preis um weit als mehr als 10% zum Vorjahr verteuert ist, das ist unübersehbar. „

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    • Danke für den Hinweis, ist geändert. 🙂

      Antworten

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