Von Viren und Waffen
Hallo Klardenker,
ein Virus geht um die Welt. Die offizielle Berichterstattung war bisher sehr darum bemüht zu betonen, dass die Gefahr eigentlich nur in China droht. Außerhalb des großen Reiches seien alle Vorbereitungen getroffen, dass eine ernsthafte weltweite Ausbreitung unwahrscheinlich sei. Eine Stellungnahme der Leiterin des Zentrums für Virenerkrankungen an der Uni Genf, Frau Isabella Eckerle, verwies in der Tagesschau vom 12.Februar darauf, dass bisher der Verlauf der Krankheit noch nicht wirklich bekannt sei. Man wisse eigentlich auch nicht genau, zu welcher Zeit die größte Ansteckungsgefahr ist bzw. kenne man die genaue Übertragungsform von Covid-19 bisher nicht. Vermutet wird, dass bereits während der Inkubationszeit die Ansteckung erfolgt.
Gestern trat nun Gesundheitsminister Spahn vor die Kameras und neben der Betonung der guten Vorbereitung auf alles was kommt, machte er doch mehrfach unmissverständlich klar, dass aus der Epidemie durchaus eine Pandemie werden kann. Die Bilder, die uns in Endlosschleifen erreichen, bieten natürlich Raum für Spekulationen aller Art. Ich möchte mich hier daran gar nicht beteiligen, ob das Virus vielleicht als eine künstlich hervorgebrachte Waffe gezielt eingesetzt wurde, ob es evtl. so geschaffen wurde, dass besonders asiatische Menschen anfällig sind ………
Die umfassende Quarantäne der 11 Millionen-Stadt Wuhan und weiterer 10 Riesenstädte versinnbildlichte eigentlich nur die relative Ohnmacht der Verantwortlichen. Derzeit sind rund 60 Millionen Menschen von der Umwelt abgeschottet. Andererseits verlangt uns die Logistik der Durchführung dieser Maßnahmen, der Bau des Krankenhauses mit 1000 Betten in 10 Tagen, die Versorgungsorganisation schon Respekt ab. Ich sage nur Flughafen. Der chinesische Augenarzt Li Wenliang warnte öffentlich bereits im Dezember vor einer anstehenden Epidemie des Coronavirus. Daraufhin erfuhr er polizeiliche Repressalien mit der Beschuldigung, die öffentliche Ordnung zu untergraben und Panik zu schüren. Inzwischen ist er selbst an dem Virus verstorben. Die Öffentlichkeit ist immer mehr in Aufruhr und sein Konterfei ist zum Sinnbild des Protestes geworden. Dank der digitalen Medien verbreiten sich Unmut und Angst gleichermaßen. Der Leiter des Tropenkrankenhauses Hamburg sprach von einer ungewöhnlich schnellen Ausbreitung, der bisher keine wirklich wirksamen antiviralen Mittel gegenüber stehen. Die Entwicklung eines Impfserums soll frühestens in einem Jahr ein marktreifes Ergebnis hervorbringen.
Gleichzeitig sollte man auch relativieren. Wenn es um die reinen Zahlen geht, so sind bisher zwischen 2-4% der Erkrankten verstorben – das entspricht 0,005 % der Bevölkerung. Betroffen sind vor allem Alte und Kranke. Beim SARS-Virus war es etwa ein Drittel der Betroffenen und man bedenke die jährlich Tausenden Grippeopfer bei uns. Fakt ist, dass neben den verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen, die gesamte Wirtschaft Chinas mehr oder weniger lahm gelegt wurde. Die wirtschaftlichen Verluste sind enorm – im Land und auf internationaler Ebene sind die Auswirkungen immens. Der einzige Wirtschaftszweig, der sich derzeit sprunghaft entwickelt ist die Onlinebestellung – sie ist um 400% angestiegen. Geordert werden vor allem Lebensmittel, Wasser und Hygienepapiere. Das sollte uns einmal mehr ein Hinweis darauf sein, worauf unser eigenes Augenmerk gelenkt sein sollte, um Vorsorge zu treffen. Derzeit laufen im Fernsehen wieder die Werbeblocks für Vorsorgepakete, die man teuer kaufen soll. Sich in Ruhe selber etwas für den Bedarfsfall bereitzustellen spart viel Geld, beruhigt ungemein und lässt einen gut schlafen.
Lesen Sie doch nochmal den zum Thema passenden Klardenker vom 30.September 2019.
Gesundheitsminister Spahn spricht offiziell davon, dass er hierzulande zumindest mit bevorstehenden Engpässen in der Versorgung mit Medikamenten rechnet. Wenn wir ehrlich sind, so merken wir das schon seit Monaten, sowohl bei Schilddrüsenpräparaten, bei Diabetikermitteln ….jeder macht da so seine Erfahrungen und die Apotheker kommunizieren das auch unumwunden. Seit den 80er Jahren wurde ein Großteil der deutschen Produktion von Medikamenten und vor allem von Antibiotika in das preiswertere China und Indien ausgelagert. Vor drei Jahren hat das letzte große Werk Cordon Biochem in Frankfurt am Main geschlossen. Spahn sagte, dass die letzten großen Containerschiffe auf dem Weg sind und in der Regel vier Wochen bis zu ihrem Ziel benötigen. Wenn diese Lieferung aufgebraucht ist, fangen die Probleme erst richtig an. Die Europäische Gesundheitsminister Konferenz tagt in der kommenden Woche, um über Austauschs- und Hilfsprogramme zu beraten.
Die Stilllegung der eigenen Industrie und Landwirtschaft bzw. Versorgung hat eine totale Abhängigkeit erzeugt. Und der Ausverkauf in unserem Land geht weiter, die Automobilindustrie wird gerade zerlegt, die Stahlindustrie verhökert…… Vielleicht bewirken die Auswirkungen der aktuellen Krise, die da auf uns zukommt, ein Erwachen? Zumindest könnte der eine oder andere einen Weckruf vernehmen und ins Handeln kommen.
Trump hat inzwischen ein generelles Einreiseverbot für alle, die aus China kommen verhängt. Die Weltgrößte Mobilfunkmesse in Barcelona ist abgesagt, Sportereignisse, Konzertreisen, Austauschprogramme und Konferenzen sind gecancelt, die Tourismusbranche erleidet Riesenverluste. 90% des Welthandels funktioniert heute mit Schiffstransporten und wir erleben gerade, dass die Frachthäfen binnen weniger Tage einen Zusammenbruch von 99% verzeichnen. Reiseverbote und Lieferblockaden werden uns vor Augen führen, wie schnell die Lagerbestände aufgebraucht sein können. Zulieferschwierigkeiten bewirken Produktionsunterbrechungen – Verdienstausfälle – Konsumeinbrüche…… Die Folgen für die Weltwirtschaft liegen auf der Hand. Wird das der letzte Anstoß zum nächsten großen Crash? Finden die unermüdlichen Mahner nun endlich Gehör?
Beachten Sie an dieser Stelle auch unseren Buchtipp: „China im Blickpunkt des 21. Jahrhunderts: Impulsgeber für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft“ von Tobias Loitsch.
Defender Europe 2020
Während wir alle gebannt die Bilder und Zahlen in China verfolgen, vollzieht sich fast unbemerkt die größte Truppenverlegung der USA seit einem Vierteljahrhundert an die Ostgrenze der NATO. 37.000 Soldaten aus 18 Ländern werden unter der Führung der USA, die alleine 20.000 Mann bringen, an die Außengrenze von Polen zu Russland verlegt. 35.000 Stückgüter werden bewegt – 100te Panzer, Container, LKW`s und andere Fahrzeuge werden bewegt. Übrigens ein vorbildlicher Beitrag zum Erhalt der Umwelt und die Aktion ist natürlich nicht gegen Russland gerichtet.
Generalmajor Rowling der US-Army sprach in der Pressekonferenz zum Manöver davon, dass dieses als Zeichen dafür zu werten sei, dass Amerika unerschütterlich an der Seite Deutschlands und Europas stehe. Eine Übung diesen Ausmaßes sei – Zitat Rowling: „eine Veranstaltung für ganz Europa“ und gab es seit fast 30 Jahren nicht mehr. Zitat: „Die Nato baut wieder die Fähigkeit auf, Kräfte über strategische Entfernungen zu verlegen. Die Übung ist langfristig angelegt und zeigt die Bereitschaft und Fähigkeit, im Bedarfsfalle reagieren zu können.“ Generalleutnant Schell des Bundesarmee veranschaulichte, dass Deutschland das Hauptdrehkreuz ist. Die Transporte werden über 12 Routen durch Nord-, Mittel- und Süddeutschland kommen, über zivile Häfen und die Deutsche Bahn. Für jedermann sichtbar werden die Maßnahmen ab Ende Februar bis Ende April. Deutschland wird mal wieder „auf seinen Platz verwiesen“. Der Rüstungsetat wird auf Anweisung aus Amerika über 60 Milliarden aufgestockt. Wer rüstet denkt an Krieg! Die Spirale des Wettrüstens ist in vollem Gange. Unser Land ist nicht nur ein Hauptwaffenproduzent, sondern bei diversen kriegerischen Angriffen mittenmang.
Gerade findet in München die alljährliche „Sicherheitskonferenz“ statt. Frank Walter Steinmeier hielt die Eröffnungsrede und sagte: „Wir werden heute Zeugen einer zunehmend destruktiven Dynamik der Weltpolitik. Vom Ziel internationaler Zusammenarbeit zur Schaffung einer friedlicheren Welt entfernen wir uns von Jahr zu Jahr weiter.“Dem ist leider zuzustimmen. Russlands Außenminister Lawrow sprach von der Barbarisierung internationaler Beziehungen und warnte davor, den Kalten Krieg wieder zu beleben.
Ich denke, da sind wir schon mitten drin. Alleine das Aufbegehren Trumps gegen die geplante Erdgaspipeline belegt die Befürchtungen Amerikas, weiter abgehängt zu werden und eine Wieder-Annäherung zwischen Russland und Deutschland nicht in vollem Umfang verhindern zu können.
Die herablassende Art von US–Außenminister Pompeo (dem früheren CIA-Chef) spricht Bände. Seine Ausführungen standen für ein Erstarken des Transatlantischen Bündnisses gegen Russland, China und den Iran.
Wie angespannt die Lage ist, zeigt auch, dass Lawrow diesmal nicht nur für einen Tag in München anwesend ist, sondern darüber hinaus bis Montag die Zeit für Gespräche nutzt.
Defender Europe 2020 ist gewiss kein Beitrag zur Entspannung.
Wir sollten die Vorgänge mit wachem Verstand wahrnehmen. Zum Beispiel auch, dass Facebookchef Mark Zuckerberg auch zu diesem internationalen Treffen geladen war.
Bleiben Sie achtsam und nicht ängstlich.
Christiane Clauss-Ude
Buchtipp
Jochen Mitschka
Deutschlands Angriffskriege
Zum ersten Mal in allen Details offengelegt:
Deutschlands Beteiligung an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen
Aus den Erfahrungen der Naziherrschaft und des Dritten Reiches verfassten die Väter der Bundesrepublik das Grundgesetz. Es sollte Deutschland zu einem Rechtsstaat machen, der mit anderen Ländern friedlich koexistiert. Doch in einer Art Parteienkonsens, der eher an Diktaturen erinnert, wurde das Grundgesetz nach und nach ausgehöhlt. Immer wieder hat sich das Parteienkartell über das Recht und über den Willen des Volkes hinweggesetzt. So zum Beispiel bei der Einführung des Euro oder bei der Öffnung der Grenzen im Jahr 2015. Doch schon in den 1980er-Jahren traf die Politik – alle demokratischen Werte ignorierend – die weitreichendste Entscheidung: Sie öffnete die Tür für völkerrechtswidrige deutsche Angriffskriege.
Jochen Mitschka beleuchtet in diesem Buch die deutsche Beteiligung an den Invasionen der USA und der NATO: an den Kriegen in Jugoslawien, Afghanistan, im Irak, in Libyen und Syrien; aber auch an verdeckten Aktionen im Jemen und in Venezuela. Überzeugend und detailliert beschreibt der Autor die kriegerischen Handlungen, mit denen Deutschlands Politiker gegen Grundgesetz und Völkerrecht verstoßen haben.
Mitschkas aufrüttelndes Buch macht aber auch deutlich, wie unsere Medien den Aggressionen mit Lügen und Propaganda den Boden bereitet haben. Und es führt uns die Folgen dieser fatalen Allianz von Politik und Mainstream-Medien vor Augen: Hunderttausende Tote und Verwundete, zerstörte Infrastruktur und Ordnung, Flüchtlingsströme etc.
Die deutsche Beteiligung an Angriffskriegen muss enden
Angesichts dieser Verbrechen fordert der Autor, Deutschlands Politiker zur Rechenschaft zu ziehen – so wie es das Strafgesetzbuch vorsieht. Er stellt aber auch die Frage, welche Konsequenzen die Kriegsbeteiligung für uns Bürger haben kann. Was ist beispielsweise, wenn ein Land wie Afghanistan Reparationen für die von Deutschland begangenen Verbrechen verlangt? Und was, wenn die Beteiligung an den US-Invasionen zu einem Krieg mit Russland führt? Denn die Politik hat in aller Klarheit signalisiert: Deutschland wird den USA auch künftig bedingungslos folgen. Vor diesem Hintergrund beschreibt Jochen Mitschka, was zu tun wäre, um unserer Teilnahme an den Angriffskriegen ein Ende zu setzen.
Buchempfehlungen
Tobias Loitsch
China im Blickpunkt des 21. Jahrhunderts
China hat in den vergangenen 30 Jahren eine atemberaubende Entwicklung erlebt und gilt heute als eine der stärksten Wirtschaftsmächte weltweit. Trotzdem ist das Bild des Reichs der Mitte besonders in der westlichen Welt noch immer von Klischees geprägt.
Das Ziel dieses Buchs ist es, ein besseres Verständnis für das China des 21. Jahrhunderts zu schaffen. Dafür hat der Herausgeber Tobias Loitsch zahlreiche Autorinnen und Autoren gewinnen können, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen rund um die Volksrepublik mit Ihnen teilen. Unter den Autoren und Chinaexperten finden sich:
- Dr. Anastassia Lauterbach
- Bill Holler
- Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer und Anno Dederichs
- Katrin Jonas
- Prof. Li Dunrui
- Dr. Alexandra Hildebrandt
- Madeleine Genzsch
- Marina Schmitz und Anna Töneßen
Erfahren Sie mehr über technologische Trends, die China gerade beherrschen, die Zusammenarbeit bei deutsch-chinesischen Projekten und wie sich die Zukunft von Unternehmen im Land der Mitte voraussichtlich entwickeln wird. Das macht dieses Buch zu einer Empfehlung für alle, die die Volksrepublik greifbar und verständlich wahrnehmen wollen.
Entdecken Sie Chinas Erfolgsrezept
Im einleitenden Kapitel dieses Buchs zeichnet Tobias Loitsch zunächst die Entwicklung Chinas von der Öffnung des ehemaligen Kaiserreichs bis ins 21. Jahrhundert nach. Im weiteren Verlauf setzt sich das Werk unter anderem mit folgenden Aspekten der Volksrepublik auseinander:
- Der Wettbewerb um die Marktdominanz Künstlicher Intelligenz
- Seidenstraße – Chance oder Risiko für Europa?
- China Forum Tübingen – Ein Modellprojekt zur China-Kompetenz
- Die Neugestaltung der Globalisierung: Chinas Konzept einer „Ökologischen Zivilisation“
Lesen Sie beispielsweise nach, welche Rolle Nachhaltigkeit und Innovation in diesem Land spielen und wie China Logistik und vor allem Handel betreibt. Dadurch verbessern Sie mit diesem Buch mit Schwerpunkt auf das 21. Jahrhundert nicht nur Ihre China-Kompetenz. Sie lernen zudem das Erfolgsrezept dieses Landes kennen und erfahren, was Deutschland und sogar Europa davon noch lernen können.
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