Hallo Klardenker,

die Feiertage und der Jahreswechsel ist die Zeit, da man nach Gänsebraten, Kaffeetafeln oder sonstigen Völlereien vielleicht nicht zur Besinnung kommt, aber eben ermattet von den vorweihnachtlichen Strapazen, dem all zu reichlichen und ungesunden Essen zusammen mit seinen Angetrauten, der Familie oder auch Freunden so zusammensitzt, das Jahr oder die Jahrzehnte Revue passieren lässt, neue Fotos macht oder alte anschaut, zwischen den Feiertagen ins Büro fährt, oft nur, um letzte Dinge zu richten, denn am 31.12. ist Stichtag und die Bilanzen sollten stimmen.

Es ist die Zeit, in der ich von Freunden, der Familie, Geschäftspartner oder von mir selbst oft folgenden Satz höre: „Ist die Zeit wieder schnell vergangen.“ Es war doch eben erst, da wir letztes Jahr gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum gesessen hatten. Wo ist das Jahr hin? Die Zeit scheint schneller zu laufen und zack – ist es oder sind gar Jahrzehnte weg. Die Kinder – eben noch mit ihnen und dem Kinderwagen um die Ecke geschoben und jetzt machen die Abitur – da laufen die Highlights wie im Zeitraffer in ein paar Sekunden durch. Und peng und weg – die Zeit. Sie kennen selbst die unterschiedlichsten Varianten zu ein und der selben Aussage oder der Bestätigung eines Gefühls – Wo ist die Zeit hin? Sind die Zeiten schneller? Dies alles verbunden mit dem leicht beklemmenden Gefühl, etwas verpasst zu haben und dass einem das Leben wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt. Und hier trügt das Gefühl nicht.

Ich habe immer deutlicher die Erkenntnis für mich, dass, wenn diese Sätze fallen – etwas grundsätzlich und damit Fundamentales in die falsche Richtung läuft bzw. lief.

Hier werde ich in meinem Leben in 2012 die größten Korrekturen vornehmen. Das habe ich mir jedenfalls vorgenommen und deswegen ist es ein Thema des Klardenkers.

Nicht dass die Zeiten schneller sind. Jeder weiß, das eine Sekunde eine Sekunde, ein Tag ein Tag und ein Jahr ein Jahr ist, heute genauso, wie vor 500 Jahren. Nur das Hamsterrad dreht sich für die meisten schneller, es gibt millionenfach mehr Reize, mehr Geschehen, mehr von allem, vor allem Unwichtiges. Können wir dies überhaupt wahrnehmen und was ist es für eine Qualität, wenn wir etwas wahrnehmen? Stellen Sie sich vor, Sie nähmen einen Menschen, der vor 500 Jahren als einfacher Mensch vom Dorfe lebte und in unsere Zeit gebeamt wurde, einfach auf eine 6 stündige Autofahrt von Berlin nach München. Während dieser Zeit ändern sich alle 15 min. die Landschaften und das Wetter. In dieser Zeit, während Sie mit 140 – 160 km/h dahinrasen, telefonieren Sie mit zig Leuten, hören Radio, CD´s etc. – ganz sebstverständlich und zeitgleich. In München angekommen, hat Ihr Zeitreisender Speicherüberlauf und ist eventuell verrückt geworden, so viele Eindrücke in diesen 6 Stunden hat dieser Mensch in seiner Zeit und seinen Umständen in einem ganzen Monat nicht und starrte Sie wahrscheinlich die ganze Fahrt entsetzt an, als kämen Sie von einem anderen Planeten. Nur was ist mit der Qualität der Eindrücke und was haben wir alles im Gegensatz zu ihm nicht mehr wahrgenommen?

Wir machen zeitgleich so viele Dinge, aber sind es die richtigen und ist es das, wofür wir hier sind? Die meisten Menschen fühlen, dass hier etwas gewaltig aus dem Ruder gelaufen ist oder gelaufen wurde. Burnout – die neue Modekankheit? Ich glaube nicht, dass wir mehr und härter arbeiten, als es früher die Menschen getan haben. Wir arbeiten nur immer sinnloser, sinnentstellter und leerer an unserer eigentlichen Aufgabe oder unserer Bestimmung vorbei. Wir machen Dinge für Schuldgeld, die wir bei Lichte betrachtet, schon lange nicht mehr tun würden, wegen der vermeintlichen Sachzwänge. Unsere Seele weiß das und sie wehrt sich, wenn das Maß voll ist und das ist es schon lange! Dies reduziert sich auf eine beklemmende, wie befreiende Fragestellung: Habe ich einen Körper oder bin ich der Körper? Das System versucht alles, uns auf unsere Körper zu reduzieren, nur plagt den meisten Menschen immer mehr die Ahnung, einen Körper zu haben und ihn zu benutzen, es aber selbst nicht zu sein, verbunden mit der ängstlichen Frage, wer bin ich wirklich und was tue ich hier und ist das richtig, was ich da gerade tue?

Nur in unseren Körpern ist es noch nicht angekommen, unser Ego unterdrückt die eigene Seele. Wir merken eh nichts mehr, freuen uns am Montag auf Freitag, weil da ja wieder Wochenende ist, werden im Radio am Mitwoch endlich auf die Halbzeit der Woche erinnert, fiebern auf die Zeit des Urlaubes hin, als wenn die Zeit dazwischen weniger wert sei und schnell überbrückt werden sollte und wundern uns dann, dass die Zeit weg ist. Nun – wir bekommen augenscheinlich das, was wir uns wünschen. Es muss erst schmerzen. Da weiß ich schon seit Jahren um Manipulationsstrategien, ziehe mir aber doch noch immer einige Dinge ´rein, um sie angeblich besser beurteilen zu können. Ich weiß es schon lange, nur allmählich schmerzt es – so langsam habe ich es satt im Radio alle 3 min. daran erinnert zu werden, welchen Sender ich höre, es regt mich bei Klassik – Radio auf, nach jedem Titel  in einschleimender Weise zu hören, doch entspannt zu bleiben. Ich ertrage Nachrichten immer weniger usw. usf. Nun – es gibt die AUS-Taste, die ich immer häufiger benutze, um die Regie in meinem Leben wieder selbst zu übernehmen. Eine angenehme Stille breitet sich aus und man hat die Chance seine eigene Stimme zu hören, aber nicht die aus dem Kopf, sondern die leise aus dem Herzen oder Bauch. ich gebe zu, das ist hin und wieder beängstigend, zeigt Sie doch sehr deutlich die Diskrepanz von Sein und Haben, Wort und Tat, Vorsatz und Handlung. Deswegen möchten so viele Menschen diese Stimme lieber nicht hören, da sie schon die richtige Ahnung haben.

DerJahreswechsel ist die Zeit der Nostalgie, man schwegt in Erinnerungen oder man ist schon wieder weiter und schmiedet die Pläne für den nächsten Urlaub im Sommer, neue Projekte oder was weiß ich. Aber man ist in beiden Fällen einmal wieder nicht im Hier und Jetzt. Denn nur im Hier und Jetzt findet Leben statt und wenn man da nicht ist, dann ist der magische Moment auch schnell wieder weg. Je bewußter Sie Dinge tun, je aufmerksamer Sie Dinge im Hier und Jetzt wahrnehmen und vor allem, je aktiver Sie diese Dinge selbst gestalten und steuern, um so langsamer wird Ihnen das Vergehen von Zeit vorkommen – ich habe es getestet. Ich habe da Defizite. Zum Beispiel in diesem Jahr einen Unfall mit Schlüsselbeinbruch. Wenn ich mir die Frage stelle, warum mir das passiert und was ich daraus lernen soll, dann lautet die Antwort aus meinem Innersten so:

LEBE IM HIER UND JETZT.

Es ist Aufmerksamkeit und Wahrnehmung für alles was ist, Je mehr Sie diese in der Gegenwart haben und halten und je mehr Sie selbst bewußt bestimmen, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit und Wahrnehmung richten, um so reichhaltiger wird Ihr Leben und es erscheint, als verginge es langsamer. Nicht nur das – je besser Sie dies beherrschen und damit liebevoll mit sich und ihrer Umwelt umgehen, um so mehr können Sie sich die üblichen Wünsche auf Gesundheit, Wohlergehen und Glück sparen, denn sie gehen damit einher und sind eine Folge vorangegangener Handlungsweise. Das jedenfalls glaube ich und wollte es einfach mal so mitteilen. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die vielen Mails, Botschaften und Wünsche, die ich in der letzten Zeit erhalten habe. Ich bin dankbar dafür und habe sie wahrgenommen. Dieser Klardenker ist meine Antwort darauf.

In diesem Sinne rutschen Sie nicht einfach so ins nächste Jahr, man könnte nämlich auch stolpern sagen. Nehmen Sie doch einfach einmal alle Vorgänge um sich herum mit interesselosem Wohlgefallen wahr und schärfen Ihre Aufmerksamkeit für den Augenblick. Es könnten magische Momente werden, die Sie selbst bestimmen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in 2012 die Menschen, Dinge und Vorgänge um sich herum bewusster und aufmerksamer wahrnehmen, dass Sie die Kraft finden mögen, Ihre Energie auf die Menschen, Dinge und Ereignisse zu richten, die Ihnen wirklich und ich meine wirklich – wirklich wichtig sind. Seien Sie dabei selbst die Veränderung im Sinne dessen, was Ihre Seele schon lange will – dann klappt das auch mit der Welt und mit dem so wichtigem Jahr 2012, über das schon Filme gedreht wurden, um unsere Aufmerksamkeit auf ein angebliches Ende der Welt zu lenken.  Wenn es das Ende der uns bekannten Welt und der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft sein soll, dann habe ich nichts dagegen und bereite mich auf eine neue Welt vor und will Sie bewusst mitgestalten. Das bedeutet in erster Linie Arbeit an mir selbst. Schaffen wir dies, jeder für sich, aber mit ähnlichen Zielen, Hoffnungen, Sehnsüchten und Taten zusammen in neuen Solidar- und Wertegemeinschaften, dann haben wir eine echte Chance und Pespektive. Aus dem schon seit Jahren zu spürenden Hauch der Veränderung, der da weht, könnte im Jahr 2012 schon ein Sturm oder Gewitter werden. Nach einem reinigenden Gewitter ist die Luft besonders gut.

Ich möchte hier mein Versprechen auf der letzten Veranstaltung der Novertis Stiftung in Berlin und der Nachfragen bezüglich einer Veranstaltung ausschließlich zum Thema Rechtssituatiun und Stiftung einlösen und die Veranstaltung für den 18.01.2012  18.00 Uhr an bekannter Stelle im Hause des Sozialverbandes bekannt geben (siehe Einladung). Für den, der noch mehr lesen möchte, ist noch ein Artikel von Prof. Nier zur gegenwärtigen Lage in der Finanzwirtschaft, den ich ganz gut finde.

Andreas Clauss

Vortrag Stiftungen 18.01

Deutschland und die EU under der Knute der FW